Dr. Rene Tomingas klärt zum Thema Organspende auf

15. Mai 2013

Die Spendenbereitschaft bei Organen ist nicht zuletzt durch die diversen Skandale auf einen historischen Tiefstand gesunken. Mit dem neuen, seit 01. November 2012 gültigen Transplantationsgesetz konnte noch keine Wende herbeigeführt werden. „Um eine Trendwende bei der Bereitschaft zur Organspende zu erreichen ist vor allem Aufklärung nötig“, so Mediziner Dr. Rene Tomingas.

Aktuell warten in Deutschland ca. 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Mit der bisherigen Zustimmungsregelung konnte nur durch eine freiwillige Erklärung des Spendenwilligen ein Organspendeausweis beantragt werden. „Dieses fordert aber eine Auseinandersetzung des Einzelnen mit dem eigenen Tod voraus“, so Tomingas, „was man aber verständlicherweise gerne verdrängt.“ Die Entscheidungslösung modifiziert die bisherige erweiterte Zustimmungslösung. Danach muss der Verstorbene zu Lebzeiten einer Organentnahme zugestimmt haben, zum Beispiel per Organspendeausweis. Liegt keine Zustimmung vor, können Angehörigen an seiner Stelle über die Entnahme entscheiden.

Um das Vertrauen in das Spendensystem wieder auf zu bauen, wurden die Kontrollen für die Vergabe der Organe deutlich erhöht und auch die Transplantationszentren werden nun stärker überwacht.

Im Weiteren ging der Arzt auf die Formen der Organspende und vor allem auf die Frage, ab welchen Zeitpunkt ein Mensch als Tod gilt, ein. Hierbei erklärte Dr. Tomingas, dass eine Organentnahme erst nach dem Feststellen des Hirntods möglich ist. Dieser wird durch mehrere Tests festgestellt. Damit ist sichergestellt, dass keine Funktion des Gehirns mehr hergestellt werden kann. Berichte von Körperbewegungen bei einer Organentnahme sind lediglich Reaktionen des Nervensystems im Rückenmark und nicht einer Gehirnfunktion zu zuordnen.

In einer abschießenden Diskussionsrunde konnten noch einige Fragen zum Thema behandelt werden. Dr. Rene Tomingas dankte dem SPD Ortsverein Röthenbach, dass er hier die Möglichkeit für einen Aufklärungsabend bekam. Sein Ziel ist es, die Bereitschaft zur Organspende wieder zu steigern.

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